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Serie: Cities by the Sea

Hongkong

Beschreibung

ein Film von Sebastian Lindemann
© 2015 / 43 min (dt.) / 52 min (eng.) / HD / 16:9 / Stereo

Hongkong, heißt es, sei die schnellste Stadt der Welt, weil sie sich ständig neu erfindet. Das einstige Fischerdorf an der Südküste Chinas ist schon seit langem eine Megametropole. In mehr als 150 Jahren britischer Kolonialherrschaft brachte der Handel Wohlstand und Wachstum. Wer hier lebt, darf die Enge nicht fürchten. Akuter Platzmangel ist das Hauptproblem der 7 Millionen Bewohner. Nur wer das nötige Geld besitzt, kann sich den teuren Wohnraum leisten. Der Film porträtiert Menschen, die durch Hongkong geprägt werden und die Stadt auf ihre Weise mitgestalten.

Menschen, die erfolgreich sind, werden in Hongkong wie Popstars verehrt. Yen Siu ist Nachhilfelehrer und für die Jugendlichen ein Idol. Mit selbstverfassten Lehrbüchern bringt er jeden Abend hunderten Schülern Chinesisch bei. Nachhilfe ist in Hongkong zu einer boomenden Dienstleistungs-Branche geworden. Wer gute Noten bekommt, kann auf eine erfolgreiche Zukunft und Wohlstand hoffen. Da per Gesetz nur 45 Schüler pro Klassenraum zugelassen werden, kam Yuen auf einen schlauen Trick: gläserne Räume und er als Live-Projektion für jeden Schüler sichtbar. Bis zu 100.000 Euro verdienen Nachhilfelehrer im Monat.

Wer in Hongkong den Himmel sehen will, muss den Kopf weit in den Nacken legen. In der „vertikalen Stadt“ drängen sich 7000 Hochhäuser - das ist Weltrekord. Wing Hing Lo gehört zu den „fliegenden Gerüstbauern“, die in über 100 m Höhe Bambusgestelle installieren, sobald an Häuserwänden kleinere Reparaturen anstehen. Die Technik des Bambus-Gerüstbaus hat sich in den letzten 2000 Jahren kaum verändert. Bambus ist für den Gerüstbau ein ideales Material. Sein geringes Gewicht ist sein größter Vorteil. Auch einem Taifun hält Bambus dank seiner Elastizität stand. Die Stangen befestigt Wing Hing mit Nylonschnüren. Sie werden einfach um den Bambus gewickelt und eingedreht - ganz ohne Knoten.

Jacky Wong hat sich im hektischen Hongkong eine Insel der Ruhe erschaffen. In einem daoistischen Tempel im Zentrum der Stadt folgt die 19-Jährige den 1500 Jahre alten Lehren des Kung Fu. Jacky Wongs Training dauert oft bis nach Mitternacht. Fälschlicherweise verbinden die meisten Kung Fu bis heute mit den Filmen der Kampfsport-Ikone Bruce Lee. Dabei verfolgt Kung Fu das Ziel, geistige und körperliche Vollkommenheit zu erlangen und umfasst unterschiedlichste Disziplinen. In den letzten Jahren haben die Kung Fu-Schulen von Hongkong wachsenden Zulauf. Die Menschen orientieren sich zunehmend an traditionellen Werten. Kung Fu soll ihnen helfen, in der Leistungsgesellschaft zurechtzukommen.

 

Credits

Buch und Regie: Sebastian Lindemann
Kamera: Axel Schneppat
Schnitt: Verena Schönauer
Ton: Rainer Hirsch
Musik: Nils Kacirek, Milan Meyer-Kaya
Tonmischung: Tomas Bastian
Aufnahmeleitung: Ming Yee Cheung
Produktionsleitung: Kerstin Horner
Producer: Eva Rink
Produzent: Thomas Wartmann
Redaktion: Christian Cools, ARTE
Ulrike Becker, SWR
Ute Hoffarth, SWR

Eine Koproduktion von Filmquadrat.dok GmbH und ARTE in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk.

Mit Unterstützung von Creative Europe. 

© 2015

 

 

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