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Serie: Kampf um Amazonien

Das Justizschiff

Beschreibung

Ein Film von Arne Birkenstock
© 2010 / 43 min (dt.+franz.) und 52 min (engl.) / HD / 16:9 / Stereo

Seit 13 Jahren reist Richterin Sueli Pini mit einem Justizschiff alle zwei Monate aus der Provinzhauptstadt Macapá zu den entlegenen Dörfern am Amazonas-Delta.

Der brasilianische Staat weiß bis heute nicht genau, wie viele Menschen am Amazonas leben, denn viele haben weder Pass noch Geburtsurkunde. Sie leben in unzugänglichen Weilern und Dörfern, zu denen keine Straße führt. Diese Menschen sind für die Behörden unsichtbar: sie haben keinen Zugang zu Sozialleistungen, zum Gesundheitssystem oder zur Justiz. Es ist, als würden sie gar nicht existieren. „Diese Menschen wurden über viele Jahre vom brasilianischen Staat ignoriert und schlicht vergessen“, sagt Richterin Sueli Pini. Mit ihrem Justizschiff bringt sie ein ganzes Bündel staatlicher Dienstleistungen zu der Bevölkerung am nördlichen Amazonas. Der Dampfer beherbergt ein Gericht mit Staatsanwalt, Gerichtsvollziehern und Pflichtverteidigern, ein Ärzteteam mit Zahnarzt, Ärztin und Krankenschwestern und ein Passamt mit Beamten und Ausweisformularen.

Richterin Sueli Pini muss um jede ihrer Reisen kämpfen: „Noch größer als die geographische Distanz sind die kulturellen Entfernungen, die wir zu überbrücken haben. Die meisten meiner Kollegen und Vorgesetzten waren noch niemals hier, deshalb können sie nicht wertschätzen, wie wichtig unsere Reisen für die Menschen vor Ort und für den brasilianischen Staat sind.“ Bislang konnte sie sich durchsetzen – und damit ihren Beitrag zum Schutz der Bewohner des Regenwaldes leisten.

 

Credits

Buch und Regie: Arne Birkenstock
Kamera: Lars Barthel
Schnitt: Verena Schönauer
Ton: Nicole Nagel
Tonmischung: Tomas Bastian
Musik: Nils Kacirek
Aufnahmeleitung: Joao Fonseca do Valle
Junior Producer: Carolin Neubauer
Herstellungsleitung: Markus Breimaier
Produktion: Thomas Wartmann
Redaktion: Ulrike Becker, SWR

Eine Koproduktion von Filmquadrat.dok GmbH & Südwestrundfunk
in Zusammenarbeit mit ARTE.

Mit der Unterstützung des MEDIA Programms der Europäischen Union.

 

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